Früh morgens
(viel zu früh für einen Samstag) klingelten bei den 12 Jugendlichen und 6
Erwachsenen, die die Reise nach Auschwitz antreten wollen, die Wecker. Die
Sachen für eine Woche warmes und kaltes Wetter wurden bereits gepackt und
standen abfahrbereit in den Zimmern.
Bei
dichtestem Oktobernebel trudelten alle verschlafen nacheinander um 8.30Uhr in
Winzenheim im ÖKJH ein. Alle in Jogginghosen – verständlich bei der langen
Fahrt nach Görlitz, die noch vor uns lag. Zuerst bekam jeder von Roman einen „SOS-Pass",
auf dem die Bilder, Namen, Handynummern der Teilnehmer und Adressen der
Unterkünfte gedruckt waren. Die Koffer wurden perfekt verstaut –
Tetrisgeneration …! Eltern wurden halbherzig verabschiedet und Sitzprobleme
schnell gelöst. Es konnte losgehen! Die Busverteilung erwies sich als sehr
unterschiedlich:
Der
„Kreuznacher Bus“ begann den Tag mit einer lauten 9-Kopf-Party; der
„Winzenheimer Bus“ bevorzugte lieber den entspannten Weg. Nach mehreren Stunden
und Pausen fuhren wir direkt in einen 14 km langen Stau rein, den wir uns aber
mit Gesangseinlagen (auf Seiten der Jungen) und offenen Bustüren und
anschließenden mit „Unterhaltungen“ mit den anderen, mehr oder weniger
genervten, Autofahrern, positiv nutzen konnten.
Nach circa
einer weiteren Stunde fuhren wir in die schöne Stadt Görlitz hinein, der man
jedoch auch die DDR-Zeit ansehen kann. In der bedeutensten Jugendstilvilla in
Görlitz, die, wie man auch an unseren Reaktionen erkannte, uns sehr gut
gefällt, bezogen Jungs und Mädchen ihre Betten und aßen leckere Nudeln mit
Fleisch- und/oder Tomatensoße.
Anschließend
traf sich die Gruppe im Gemeinschaftsraum und hörte von der zusammengefassten
Chronik des Hauses. Wie wir erfuhren gehörte die Jugendstilvilla einst Martin
Ephrain, der viel für die Stadt getan hatte, jedoch unter dem NS-Regime in
Theresienstadt „eines natürlichen Tod starb“.
Danach
erzählte jeder der Reihe nach etwas über sich, sodass wir uns näher kennenlernen
konnten und auch gut was zum Lachen hatten.
Die
gemütliche Runde löste sich um circa 23 Uhr auf; die Gedanken wandelten sich in
Träume und Ruhe trat in die alte Jugendherberge ein. ;-)
-Theresa Troll
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