Sonntag, 19. Oktober 2014

Tagebucheintrag Nr.1 vom 18.10.2014



Früh morgens (viel zu früh für einen Samstag) klingelten bei den 12 Jugendlichen und 6 Erwachsenen, die die Reise nach Auschwitz antreten wollen, die Wecker. Die Sachen für eine Woche warmes und kaltes Wetter wurden bereits gepackt und standen abfahrbereit in den Zimmern.
Bei dichtestem Oktobernebel trudelten alle verschlafen nacheinander um 8.30Uhr in Winzenheim im ÖKJH ein. Alle in Jogginghosen – verständlich bei der langen Fahrt nach Görlitz, die noch vor uns lag. Zuerst bekam jeder von Roman einen „SOS-Pass", auf dem die Bilder, Namen, Handynummern der Teilnehmer und Adressen der Unterkünfte gedruckt waren. Die Koffer wurden perfekt verstaut – Tetrisgeneration …! Eltern wurden halbherzig verabschiedet und Sitzprobleme schnell gelöst. Es konnte losgehen! Die Busverteilung erwies sich als sehr unterschiedlich:
Der „Kreuznacher Bus“ begann den Tag mit einer lauten 9-Kopf-Party; der „Winzenheimer Bus“ bevorzugte lieber den entspannten Weg. Nach mehreren Stunden und Pausen fuhren wir direkt in einen 14 km langen Stau rein, den wir uns aber mit Gesangseinlagen (auf Seiten der Jungen) und offenen Bustüren und anschließenden mit „Unterhaltungen“ mit den anderen, mehr oder weniger genervten, Autofahrern, positiv nutzen konnten.
Nach circa einer weiteren Stunde fuhren wir in die schöne Stadt Görlitz hinein, der man jedoch auch die DDR-Zeit ansehen kann. In der bedeutensten Jugendstilvilla in Görlitz, die, wie man auch an unseren Reaktionen erkannte, uns sehr gut gefällt, bezogen Jungs und Mädchen ihre Betten und aßen leckere Nudeln mit Fleisch- und/oder Tomatensoße.
Anschließend traf sich die Gruppe im Gemeinschaftsraum und hörte von der zusammengefassten Chronik des Hauses. Wie wir erfuhren gehörte die Jugendstilvilla einst Martin Ephrain, der viel für die Stadt getan hatte, jedoch unter dem NS-Regime in Theresienstadt  „eines natürlichen Tod starb“.
Danach erzählte jeder der Reihe nach etwas über sich, sodass wir uns näher kennenlernen konnten und auch gut was zum Lachen hatten.
Die gemütliche Runde löste sich um circa 23 Uhr auf; die Gedanken wandelten sich in Träume und Ruhe trat in die alte Jugendherberge ein.    ;-)
                                                                                     
                                                                                                           -Theresa Troll

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